Nach dem vom Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlichten Bundeslagebild zur Falschgeldkriminalität wurden im Jahr 2017 in Deutschland rund 70.000 (2016: ca. 75.500) Falschgelddelikte polizeilich registriert.
In Deutschland 2017 angehaltene Euro-Falschnoten | Entwicklung gegenüber 2016 | |
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5 € | 687 | + 3 % |
10 € | 1.801 | – 62 % |
20 € | 17.377 | – 19 % |
50 € | 55.800 | – 11 % |
100 € | 8.469 | – 35 % |
200 € | 1.636 | – 24 % |
500 € | 5.309 | + 35 % |
Gesamt | 91.079 | – 16 % |
Der 50 Euro Schein wird am häufigsten gefälscht
Die 50 Euro-Banknoten wurden mit einem Anteil von rund 61 % (2016: 58 %) und die 20 Euro-Banknoten mit einem Anteil von 19 % (2016: 20 %) der in Deutschland registrierten Euro-Falschnoten erneut am häufigsten angehalten.
2017 wurde in Deutschland gegen drei international organisierte Tätergruppen wegen der Fälschung von Banknoten ermittelt: eine iranisch, eine türkisch und eine serbisch dominierte Gruppierung.
Wie in den Vorjahren ist auch 2017 eine intensive Nutzung des Darknets bei Falschgelddelikten festzustellen. Der Anteil der über das Internet verbreiteten Falsifikate an der Gesamtmenge kann nicht genau beziffert werden. Er dürfte bei über 30 % liegen. Die Zahl der in Deutschland angehaltenen 50 Euro-Kopiefälschungen mit Hologrammen aus China zeigt in den vergangenen Jahren einen stetigen Anstieg.
Insgesamt ist im Vergleich zum Umfang des in der EU im Umlauf befindlichen Bargelds das Falschgeldaufkommen in Deutschland weiterhin als gering zu bezeichnen. Innerhalb der EU wurden 2017 erneut in Italien die meisten Falsifikate festgestellt (296.679; Frankreich: 242.670; Europa insgesamt: ca. 900.000 Euro-Falschnoten). Kopiefälschungen aus dem Darknet wurden hingegen am häufigsten in den Niederlanden, in Deutschland und in Frankreich registriert.
Der Nennwert der Euro-Falschnoten betrug 2017 in Deutschland 7 Millionen, in Europa 56 Millionen.
Verbesserungen der Sicherheitsmerkmale wirken nur temporär
Die Bemühungen der EZB, die Sicherheitsmerkmale mit der Ausgabe neuer Serien zu verbessern, wirken sich auf die Falschgeldkriminalität bisher nur temporär aus. Die Falschgeldhersteller sind in der Lage, sich innerhalb kurzer Zeit auch auf neue Anforderungen einzustellen. Die Falschgeldkriminalität wird aufgrund der Stabilität des Euro auch künftig ein Betätigungsfeld krimineller Organisationen bleiben.
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