Am 19. April hat das Bundeskriminalamt (BKA) das Bundeslagebild Angriffe auf Geldautomaten 2017 vorgestellt.
Rückgang bei Sprengungen von Geldautomaten
Im Jahr 2017 ist die Zahl der Sprengungen von Geldautomaten um 16 Prozent auf 268 Fälle zurückgegangen. In Deutschland verüben solche Taten insbesondere reisende Kriminelle. Hier dominieren Tätergruppierungen aus den Niederlanden. Intensive Bekämpfungsmaßnahmen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben im vergangenen Jahr zu einem Verdrängungseffekt geführt: Niederländische Tätergruppierungen weiteten ihren Aktionsradius insbesondere auf Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg aus.
Anstieg von Skimming-Fällen
Im Jahr 2017 sei ein abermaliger Anstieg der Skimming-Fälle auf 499 zu verzeichnen gewesen, mit dem Brennpunkt Berlin. Überwiegend kamen Tatverdächtige aus Bulgarien und Rumänien. Der Schaden ist um 15 Prozent auf 2,2 Millionen Euro gestiegen.
Trotzdem zeigt sich, dass die in den vergangenen Jahren mit der Umstellung auf Chiptechnologie eingeführten, überwiegend technischen Sicherheitsmaßnahmen greifen. Es wird deutlich, dass die Täter durch andersartig gestaltete Angriffe auf Geldautomaten auf die Veränderung im Skimmingbereich reagieren und sich neu aufstellen. Beispiel hierfür sind vermehrte Hackingangriffe auf Geldautomaten-Netzwerke, die im Gegensatz zum Skimming eine wesentlich höhere Gewinnerwartung versprechen.
Grundsätzlich eröffneten die fortschreitenden technischen Entwicklungen, wie zum Beispiel die auch in Deutschland immer weiter verbreitete NFC-Funktion bei Zahlungskarten, neue Tatgelegenheiten.