Gesundes Misstrauen schütz vor CEO-Fraud
Schutzmöglichkeiten gegen Betrugsmaschen am Telefon stellt die FAZ am 30. Juli vor. Auch in Zeiten zunehmender digitaler Kommunikation ist das Telefon für Betrüger weiterhin ein lohnenswertes Instrument. Die Schadenssumme durch Telefonbetrug soll nach Schätzungen britischer Sicherheitsforscher global jährlich 28 Milliarden Euro betragen. Die Dunkelziffer ist hoch. Unternehmen sind inzwischen misstrauischer geworden. So habe sich nach dem Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität die Zahl der erfolgreichen Versuche des CEO-Fraud 2017 halbiert. Inzwischen entsteht ein Markt mit einer wachsenden Nachfrage an Sicherheit.
Unternehmen wie Tollring oder Pindrop bieten Analysen von Anrufen an. Ähnlich wie beim Fingerabdruck sind bei einem Telefonanruf zahlreiche Spuren abzulesen. Mehr als 1.300 akustische Elemente kann Pindrop dabei nach eigenen Angaben filtern: darunter Frequenzhöhen oder wie sich Signal und Lautstärke zueinander verhalten. Hinzu kommen Informationen über die Netzbetreiber, Standorte oder auch der sogenannte Comfort Noise, das kaum hörbare Rauschen im Telefon. Daraus hat Pindrop eine Art Ampelsystem entwickelt, das den Kunden anzeigt, ob Anrufe potentiell betrügerisch sein könnten. Callcenter könnten auch Anrufer mit bestimmten „Telefonabdrücken“ speichern, um sie so als sicher oder unsicher zu klassifizieren.
Kampf gegen Kreditkartenbetrüger verstärken
Zahlungstransaktionen ohne physische Vorlage der Zahlungskarte, etwa bei Bestellungen über das Internet, über Post oder Telefon sindn für einen großen Teil des Kartenbetrugs verantwortlich, berichtet die FAZ am 4. September. Die Händler können dabei nicht überprüfen, ob der Karteninhaber den Kauf tatsächlich autorisiert hat. Am häufigsten wird mit der Kartenzahlung in Großbritannien und Frankreich betrogen. Hier liegt das Level auf 5,85 bzw. 5,51 Basispunkten (Deutschland: 1,49, das heißt: von 100 Euro Kartenzahlungen sind 0,0149 Euro in betrügerischer Absicht veranlasst). In Großbritannien finden rund 47 Prozent aller Transaktionen mit gefälschten Kreditkarten statt.
Für den erfolgreichen Kampf gegen Kreditkartenbetrüger in den Niederlanden ist die Einführung von iDIN besonders wichtig gewesen. Damit können sich die Nutzer gegenüber anderen Unternehmen ausweisen. Das Analyseunternehmen Fico warnt vor sogenannten Instant Payments, also Zahlungen in Echtzeit. Solche Transaktionen sind unwiderruflich. Fico fordert außerdem neue Sicherheitssysteme, die Kartenbetrug durch ausgeklügelte Algorithmen und Künstlicher Intelligenz verhindern.