Intelligente Videoüberwachung optimiert Logistikprozesse
Katharina Geutebrück befasst sich im DSD, Ausgabe 3-2019, S.7/8, mit Videointelligenz zur Optimierung von Prozessen. Für die praktische Anwendung der digitalen Visualisierung durch Videoüberwachung baut Geutebrück auf ein modulares Lösungskonzept. Es besteht aus einzelnen Funktionselementen, die für jeweils unterschiedliche Teilaufgaben optimiert sind. Durch Kombination der Module lassen sich die verschiedensten Lösungen erzeugen und auf die jeweils individuelle Situation des Nutzers zuschneiden. Auch komplexe Aufgaben wie die automatisierte Organisation von Zu- und Abfahrten von Speditionen lassen sich durch intelligente Visualisierungslösungen realisieren. Mittels markierter Stellflächen erlaubt das Verfahren auch ein intelligentes Ladeplatzmanagement.
Leitfaden des BHE für Logistikunternehmen
Der BHE Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. hat einen Leitfaden „Mehr Sicherheit für Logistikunternehmen“ veröffentlicht, in dem Vorsorgemaßnahmen wie Videoüberwachung zum Schutz gegen Einbruch, Diebstahl, Vandalismus und sonstige Risiken vorgestellt werden. Der Leitfaden beschreibt die Problemstellung, die Ursachen für Kriminalität und andere Sicherheitsrisiken im Logistikbereich, Ziele für die Erstellung von Sicherheitskonzepten in der Logistik und Lösungsmöglichkeiten. Als technische Ansätze werden folgende behandelt: mechanische Sicherungstechnik, Perimetersicherheitssysteme, Zufahrts- und Zutrittssteuerung, Einbruchmeldeanlagen, Videoüberwachung, Brandmeldetechnik, Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, Rauch- und Feuerschutztüren, Feststellanlagen, Fluchtwegsicherungssysteme, Sprachalarmanlagen und Sicherheitsbeleuchtung. Der Leitfaden umfasst auch die konkrete Umsetzung der Lösungsmöglichkeiten in Logistikunternehmen und Anforderungen an ein technisches Sicherungskonzept. Download ist möglich unter www.bhe.de
EU-VO zu Sorgfaltspflichten in der Lieferkette
Das Buch „Goldwäsche“ von Mark Pieth wird in der FAZ am 24. September besprochen und dabei darauf hingewiesen, dass die OECD im Mai 2011 Sorgfaltsregeln und Prüfpflichten für die Lieferung von Rohstoffen aus Konflikt- und Hochrisikogebieten verabschiedet hatte. Den Unternehmen ist ein fünfstufiges Prüfprogramm zum sorgfältigen und risikoorientierten Umgang mit Rohstoffen auferlegt worden: Sie müssen erstens ein Managementsystem zur Compliance einführen, zweitens die Risiken in der Lieferkette ermitteln und bewerten, drittens eine Strategie für den Umgang mit den ermittelten Risiken entwerfen und umsetzen, viertens Audits durch unabhängige Dritte durchführen lassen und fünftens jährlich über die Erfüllung der Sorgfaltspflichten Bericht erstatten. Die Richtlinien sind durch die EU mittels einer VO vom 17. Mai 2017 zur „Festlegung von Pflichten zur Erfüllung der Sorgfaltspflichten in der Lieferkette“ für Rohstoffe einschließlich Gold umgesetzt worden. Abhilfe kann nur durch eine stärkere Formulierung, verlässliche Zertifizierungsverfahren und weltweit einheitliche verbindliche Standards geschaffen werden.
In der total vernetzten Wirtschaft müssen die Lieferketten störungsfrei funktionieren, damit die Produktion unterbrechungsfrei läuft und die Märkte zeitgerecht bedient werden. Die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zur Erreichung dieser Schutzziele sind auf die Transportwege und die Knotenpunkte der Warenan- und auslieferung sowie des Warenumschlags beim Wechsel der Transportmittel fokussiert. In diesen Knotenpunkten muss ein intelligentes Lieferverkehrsmanagement dafür sorgen, dass An- und Auslieferung zügig und diebstahlsicher erfolgen. Mit Hilfe intelligenter Videoüberwachung mit Kennzeichenüberprüfung, automatisierter und vernetzter Zufahrts-, Positions- und Ausfahrtskontrolle lässt sich ein lückenloses Werkverkehrsmanagement ohne allzu kostenträchtigen Personaleinsatz betreiben. Auch die Sicherung der Lieferkette vor Diebstahl und Raubüberfällen kann mit moderner Sicherheitstechnik gewährleistet werden. Das Leistungsspektrum von Securitas bietet der Logistikbranche eine ganzheitliche Lösung an, die die kompetente Beratung zur Organisation des Riskmanagement, einen Remote Video Service, die GPS-Ortung von Produkten und Fahrzeugen, die Ausstattung berechtigter LKW-Fahrer mit einer elektronischen Drivecard, die Aktivierung von akustischem Alarm und elektronischer Wegfahrsperre im Angriffsfall sowie den Personennotruf zur Einleitung von Rettungs- und Verfolgungsmaßnahmen durch die NSL umfasst. Immer wieder kommt es zu massiven Ladungsdiebstählen im LKW-Verkehr, vor allem unter Anwendung des Modus Operandi „Planenschlitzen“. Begangen werden solche schadensträchtigen Ladungsdiebstähle oft von grenzüberschreitend agierenden organisierten Banden. Tatorte sind zumeist unbewachte Parkplätze. Es gibt auch in Deutschland im Autobahnnetz viel zu wenig Parkplätze, die mit Hilfe einer videoüberwachten Zufahrts- und Ausfahrtskontrolle und Sicherheitsstreifen ein erfolgreiches „Planenschlitzen“ verhindern. Und die LKW-Fahrer müssten arbeitsvertraglich verpflichtet werden, ausschließlich auf solchen Parkplätzen mit ihrer Fracht die Nacht zu verbringen. Vorbildlich erscheint da das von VW zusammen mit dem Logistikunternehmen Alpensped umgesetzte Konzept, nach dem in der besonders belasteten Region Rumänien die Fahrer nur auf bewachten Parkplätzen Pausen einlegen und ihren LKW nicht unbewacht lsssen dürfen. Ebenso wichtig ist die internationale Zusammenarbeit zur Verhinderung und Verfolgung international operierender Diebstahlsbanden. So fördert die EU das Im Juli 2018 begonnene Projekt „Cargo“, mit dem die internationale Zusammenarbeit der Ermittlungsgruppen gestärkt wird. Insbesondere die Kooperation mit den Sicherheitsorganen in Polen hat bereits zu Fahndungserfolgen geführt.