Durchbruch bei der Überwachung großer Flächen
Frank Salder, Dallmeier, befasst sich in der Novemberausgabe des Behördenspiegel mit der Multifocal-Sensortechnologie. Ihre Entwicklung hat einen Durchbruch bei der Überwachung großer Flächen und Räume bewirkt. Mit diesen Kameras ist es möglich, sehr weitreichende Areale mit einer deutlich geringeren Zahl an Kameras zu erfassen als mit herkömmlicher Technik. Die Polizei in Köln kommt bei der Überwachung der Domplatte mit acht Kameras an zwei Masten aus. Die Vergleichslösung mit herkömmlichen Pan Tilt-Zoomkameras (PTZ-Kameras) hätte über hundert Einzelgeräte mit wesentlich mehr Installationspunkten erfordert, trotz wesentlich geringerer Wirksamkeit. In einzelne Bildausschnitte kann hineingescannt werden. Dabei müssen für den gleichen Zusammenhang deutlich weniger Monitore im Blick behalten werden. Gesamtzusammenhänge sind stets hochauflösend sichtbar und nachvollziehbar, und zwar sowohl in der Live-Situation als auch in der Aufzeichnung.
„smart video“ beinhaltet künstliche Intelligenz und Algorithmen
Den Erkenntnisgewinn durch Videodaten behandelt Protector in der Ausgabe 11-2018. Smart Video beinhaltet künstliche Intelligenz und Algorithmen, die aus großen Datenmengen sofortige Erkenntnisse und Vorhersagen liefern können. Beispiele für diese Fast Data-Anwendungen sind: Parkraummanagement; Analysen der Produktivität von Maschinen; Kaufpräferenzen von Kunden im Einzelhandel; die Überwachung von landwirtschaftlichen Gebäuden und Flächen mit Drohnen oder sogenannte Smart City-Szenarien, in denen intelligente Analysen Informationen zur Sicherheitslage bereitstellen. Ein Videoüberwachungssystem mit Edge-Kameras speichert und analysiert Daten vor Ort auf Kameraebene. Das ermögliche eine hohe System- und Service-Zuverlässigkeit, niedrige Gesamtbetriebskosten und Skalierbarkeit ohne teure zusätzliche Aufzeichnungsgeräte oder Server.
Künstliches neuronales Netz für die Personenerkennung
Infrarottechnik für die Personenerkennung thematisiert das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen IMS in sicherheit.info am 14. November. Basierend auf seinem eigens entwickelten, hochauflösenden ungekühlten Infrarotsensor hat das Fraunhofer IMS jetzt ein künstliches neuronales Netz für die Personenerkennung trainiert. Durch diese Entwicklung ist erstmals eine hochauflösende Bildaufnahme durch ungekühlte Infrarot-Bildaufnehmer im langwelligen Infrarotbereich möglich. Der große Vorteil des Infrarotlichts gegenüber sichtbarem Licht ist, dass die größere Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung im Infrarotbereich weniger einfach durch schwierige optische Verhältnisse beeinflusst wird. Zum Einsatz kommen soll die neue Technik zum Beispiel zur Fußgängererkennung im Straßenverkehr oder bei der Überwachung von sensiblen und Bereichen wie Flughäfen oder Kernkraftwerken. Außerdem dient sie der Personenerkennung bei der Brandbekämpfung oder zur Bestimmung von Personenströmen bei Veranstaltungen.