Gesichtserkennung weltweit auf dem Vormarsch
Protector stellt in der Ausgabe 9-2019, S. 40/41, eine KI-basierte Lösung für Sicherheit im Allianz Parque in Sao Paulo vor. Das System führt Datenanalysen und Gesichtserkennungen durch. Eine spezielle Kamera ist in einen Chip mit Deep Learning-Technologie eingebettet und erfasse menschliche Gesichter mittels KI-Algorithmen. Der Benutzer kann auch eine Blacklist festlegen, und der Recorder alarmiere, wenn Unbefugte in einem bestimmten Sektor erkannt werden. Der Server ist in der Lage, den Eingangsstrom an der Toröffnung in Echtzeit zu verarbeiten und erkenne bis zu 40 Gesichter pro Sekunde, die mit der Datenbank abgeglichen werden.
Kamera mit 500 Megapixeln
Golem.de berichtet am 24. September über eine in China konzipierte Kamera, die einzelne Personen auch in großen Menschenmengen identifizieren kann. Sie hat eine Auflösung von 500 Megapixeln. Die Entwickler haben die Kamera zudem mit zwei Chips ausgestattet, so dass sie auch Videos mit einer so hohen Auflösung aufzeichnet. Die Kamera ist laut chinesischer Nachrichtenagentur CNS mit künstlicher Intelligenz, Gesichtserkennungs- sowie Überwachungstechnik ausgestattet und hat eine Cloud-Anbindung. Sie soll in der Lage sein, die immensen Datenmengen in sehr kurzer Zeit auszuwerten. Entwickelt wurde sie von Wissenschaftlern der Fudan-Universität in Shanghai und dem Changchun Institute of Optics, Fine Mechanics and Physics in Changchun. Gedacht ist sie in erster Linie zur Überwachung, etwa zur Sicherung von militärischen Anlagen, Sperrgebieten oder Grenzübergängen.
Authentifizierung durch Handvenen
Auf der it-sa 2019 habe PCS Systemtechnik die aktuelle Version der Handvenenerkennung 1600PS-II präsentiert, meldet GIT Sicherheit in der Ausgabe 9-2018, S. 25. Das neue Modell startet den Erkennungsprozess bereits mit der Annäherung der Hand. Der verbesserte Sensor erlaubt auch eine Anwendung bei Sonnenlichteinstrahlung in wettergeschützter Lage.
Fingerabdruck ersetzt Schlüssel
Protector weist in der Ausgabe 9-2019, S.44, auf das Vorhangschloss „Abus Touch“ hin, das mittels individuellem Fingerabdruck statt mit einem Schlüssel entriegelt wird. Das batteriebetriebene Schloss verfügt über einen Bügel aus gehärtetem Stahl und ist mit einem 360 Grand-Sensor ausgestattet, der bis zu zehn verschiedene Fingerabdrücke erkennt. Erkennt das Schloss den zuvor eingelernten Fingerabdruck, entriegele es in weniger als einer halben Sekunde vollautomatisch. Die eingelernten Fingerabdrücke können zudem jederzeit problemlos gelöscht und durch neue ersetzt werden.
Die Gesichtserkennung (GE) als Mittel der Authentifizierung und Fahndung ist in der Tat „auf dem Vormarsch“. Das gilt vorallem für ihre Kombination mit Videoüberwachung im öffentlichen Raum. In der Maiausgabe der Zeitschrift Protector, S. 38-40, hat Hendrick Lehmann die positiven Ergebnisse der zwei Testprojekte von Bundespolizei und Bundeskriminalamt am Bahnhof Berlin Südkreuz 2017/2018 skizziert. Besonders interessant ist, dass die Ergebnisse der zweiten Testphase, in der aus Videoströmen extrahierte Bilder in einer Referenzdatenbank gespeichert wurden, eine Steigerung der Leistungsfähigkeit der eingesetzten drei Kamerasysteme erbrachten. Die durchschnittliche Trefferrate aller Systeme zusammen lag bei 91,2 % und die Fehlalarmrate (FAR) sank wegen der höheren Zahl an Referenzbildern gegenüber der FAR in der ersten Testphase (0,67 %) nochmals deutlich. Insbesondere in Flughäfen, an Hauptbahnhöfen und Grenzübergängen kann die GE zu Fahndungserfolgen führen und die öffentliche Sicherheit erhöhen. Voraussetzuznbg ist die Möglichkeit des unmittelbaren Zugriffs im Alarmfall. An Stadioneingängen könnten mit Hilfe der visualisierten GE Stadionverbote konsequenter durchgesetzt werden. In China werden sogar Spazialbrillen von Poizisten mit Gesichtsscanner ausgestattet. Der Einsatz der GE hat in diesem Staat, in dem bis 2020 über 600 Millionen Kameras den öffentlichen Raum überwachen sollen, eine ganz andere Dimension, weit in den Bereich der sozialen Überwachung hinein. In Deutschland gewinnt die GE für die Unternehmenssicherheit als Authentifizierungsmittel bei der Zutrittskontrolle zunehmende Bedeutung. Immer leistungsfähigere Kameras – in China ist bereits eine 500 Megapixel-Kamera entwickelt worden – erzielen eine eine immer höhere Bildqualität, auch bei sich änderenden Lichtverhältnissen. Dadurch können GE-Systeme immer präziser arbeiten, selbst wenn das Gesicht teilweise bedeckt ist oder sich wendet.