Kriterien für erfolgreichen Einbruchschutz
Mit normgerechtem, wirksamem Einbruchschutz befasst sich in Protector, Ausgabe 3-2019, S. 30/31, die Fachjournalistin Doris Porwitzki. Rund 45 % der registrierten Wohnungseinbrüche und 36 % der Einbrüche im gewerblichen Bereich werden im Versuchsstadium aufgrund von Präventionsmaßnahmen abgebrochen. Entscheidend für eine erfolgreiche Gefahrenabwehr sind nach Angaben des BHE drei Kriterien: ein angemessenes Sicherheitskonzept, fachmännische Installation der Sicherheitstechnik und ihre wiederkehrende Wartung. Die polizeiliche Empfehlungspraxis, vorrangig mechanische Schutzmaßnahmen der Widerstandsklasse RC2 einzusetzen, ist zwar richtig, reicht allein aber oft nicht aus.
Digitale Funktechnologien für Einbruchmeldeanlagen
Einbruchmeldetechnik auf Bluetooth-Basis wird in der Ausgabe 3-2019 von Protector, S. 34/35, vorgestellt. Alarmanlagen, die meistens mit analogen Funkfrequenzen im 433 und 868 Megahertzbereich arbeiten, sind eine leichte Beute für Hacker. Nur solche, die mit den digitalen 2,4 Gigahertz oder fünf Gigahertz Frequenzbändern arbeiten, sind nach dem neuesten Stand der Technik abgesichert. Digitale Funktechnologien wie Bluetooth oder WLAN bieten sehr wirksame Schutzmechanismen wie die „AES 128“-Verschlüsselung oder 256 Bit-Codierung. Bluetooth erreicht Reichweiten von bis zu 250 Metern im Freifeld und bis zu 50 Metern innerhalb von Gebäuden.
Mit dem neuen Bluetooth 5.0 LE-Standard ist sogar eine vierfache Funkreichweite, doppelte Datengeschwindigkeit und 25 % weniger Stromverbrauch realisierbar. Die Einbruchmeldeanlage „AlarmTab“ hat vier neue intelligente Sicherheits- und Komfortfunktionen erhalten: WLAN und GPS-Schaltoption, Alarmmeldung auch ohne „Scharfschaltung“, wenn bei einem Einbruchversuch zwei Sensoren innerhalb von 90 Sekunden hintereinander aktiviert werden, Simulation der Anwesenheit von Personen durch Lichtsteuerung, Musik und Fernsehen mittels Einbindung von Sprachassistenten und intelligente Überwachung aller Sensoren.
Auswertung von Alarmdaten des SOC und der NSL von Securitas Deutschland
Unter der Überschrift „Der große Einbruchs-Report für Deutschland“ analysiert Franz Solms-Laubach in der Bild Zeitung am 27. März die von Securitas ausgewerteten Alarmdaten des Securitas Operation Center (SOC) und der Notruf- und Service-Leitzentrale (NSL) 2018. Diese Zahlen sind zwar nicht repräsentativ, zeigen aber „valide Tendenzen“. Die Zahl der Einbruchsalarme ist 2018 um ca. 10 % zurückgegangen (nach einem Rückgang von 20 % im Jahr 2016 und von 15 % 2017). Jahreszeitlich sind die meisten Alarme im 2. Quartal eingegangen, vor allem im Mai und Juni. Tageszeitlich erfolgten die meisten Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser in der frühen Dämmerung, bei Gewerbe-Immobilien nachts. Die meisten Alarme aus dem gewerblichen Bereich kamen von Banken und Sparkassen (23 %), gefolgt von Lebensmittelgeschäften (16 %), dem sonstigen Einzelhandel (12 %) und Herstellerbetrieben (11 %).
Ziele bei Bankeinbrüchen sind vor allem Geldautomaten. Die Zahl der Sprengungen, aber auch der erfolglosen Sprengversuche, steigt weiter an: insgesamt 90 %; nur 10 % der Alarme betrafen Brief- oder Tresorräume. Höhere Einbruchszahlen gegenüber 2017 weisen vor allem mittelständische Unternehmen auf. Bei Wohnungen und Wohnhäusern erfolgten die meisten Eindringversuche auf Türen und Fenster, oft auf Türen von Wintergärten oder Kellern, bei Gewerbe-Immobilien auf Eingangstüren und Fenster, auch auf Nebeneingänge. Vergitterte Fenster sind kein ausreichendes Hindernis mehr. Securitas bewertet folgende Komponenten des Einbruchschutzes als wichtig: mechanische Sicherungen; Alarmanlage; Aufschaltung auf einen Sicherheitsdienst; Streife und Intervention sowie intakte Nachbarschaft.
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