Der Werkschutzroboter lernt, Eindringlinge „aus dem Verkehr zu ziehen“
Im „Sicherheitsberater direkt“ (Ausgabe 10/2018) befasst sich Bernd Zimmermann mit künstlicher Intelligenz für die Sicherheit. Im Bereich der körper-, apparate- oder maschinengebundenen KI zeichnet sich der lernfähige Werkschutzroboter ab. Er fragt Besucher nach ihrer Legitimation, sorgt als Türsteher für Ordnung oder zieht unautorisierte Eindringlinge an Ort und Stelle aus dem Verkehr. Bei der Security Messe in Essen 2018 ist bereits ein „autarker Sicherheitsroboter“ gezeigt worden.
Eine weitere Innovation: Lernfähige Drohnen, die Gefahrstofflager bestreifen können und nach Leckagen oder Brandherden suchen. KI steckt auch in körperloser Software, die z.B. auf Basis komplexer Datenmengen voraussagt, wann und wo der nächste Einbruch stattfindet. Gesichtserkennungssoftware lässt sich direkt in die Videokamera einbauen. Data Mining-Software kann bei einem Sicherheitsunternehmen alle bisher durchgeführten Projekte und riesige Datenmengen an Sicherheitswissen analysieren und eigenständig individuelle Sicherheitslösungen für Kunden erstellen. Die Beispiele zeigen, dass KI wohl bald in der Lage sein wird, komplexe Entwicklungsszenarien zu erarbeiten und Angriffsmuster vorauszusagen. Schließlich wird sie die Fehlervorhersage und das Erkennen von Wartungsbedarf perfektionieren. Allerdings muss KI im Sicherheitsbereich 100-prozentig perfekt funktionieren. Das ist zum Beispiel noch ein Problem bei der Videoüberwachung mit Gesichtserkennung oder bei der Authentifizierung im Zutrittsmanagement.
Datenzugriff muss in Echtzeit erfolgen
Künstliche Intelligenz „as a service“ stellt Donald Badoux, Equinix, in einem Trend Report vom Handelsblatt im November vor. Damit KI-Anwendungen volle Wirkung entfalten können, müssen sie auf eine Vielzahl von Datenquellen zurückgreifen. Wichtig ist dabei, dass dieser Zugriff in Echtzeit erfolgt. Beides geschieht idealerweise innerhalb von Rechenzentren, da hier direkte und sichere Verbindungen zwischen den Akteuren hergestellt werden können. Rechenzentren stellen somit Basisinfrastruktur als Grundlage für KI zur Verfügung. Um „smart factories“ Realität werden zu lassen, bedarf es einer Kombination von IoT, KI und Edge Computing. „Smart“ sind Herstellungsprozesse nämlich nur dann, wenn sie autonom funktionieren, also wenn eine bestimmte Maschine selbst Daten verbindet, analysiert und Entscheidungen trifft.