Sicherheitsmarkt: 2017 erstmals vier Milliarden Euro Umsatz für elektronische Sicherungstechnik
Der Umsatz für elektronische Sicherungstechnik hat 2017 erstmals vier Milliarden Euro überschritten, betont der BHE in der GIT Sonderausgabe PRO-4-PRO. Der Anstieg gegenüber 2016 beträgt bei
- Brandmeldeanlagen 8 Prozent auf 1.950 Millionen Euro,
- Sprachalarmsystemen 6 Prozent auf 106 Millionen Euro,
- Zutrittssteuerung 7,2 Prozent auf 329 Millionen Euro,
- Videotechnik 5,7 Prozent auf 540 Millionen Euro,
- Einbruchmeldetechnik 3,8 Prozent auf 830 Millionen Euro und
- Rauch- und Wärmeabzugsanlagen und sonstige Sicherheitssysteme 1,9 Prozent auf 428 Millionen Euro.
Auch der ZVEI sieht einen Wachstumsmarkt für elektronische Sicherheitstechnik und geht von einem stabilen, aufwärts gerichteten Trend aus. Große Wachstumsperspektiven liegen hierbei in der Digitalisierung und Vernetzung der Sicherheitstechnik.
Das 6. Branchenbarometer zeigt zumeist positive Einschätzungen
Dr. Peter Fey, Dr. Wieselhuber & Partner GmbH, erläutert in der Ausgabe 9-2018 der Zeitschrift Protector die Ergebnisse des 6. Branchenbarometers Sicherheitstechnik. Dabei werden folgende Megatrends von den Teilnehmern am bedeutendsten für die nächsten drei bis fünf Jahre gesehen:
- neue Technologien mit der digitalen Transformation,
- voranschreitende Globalisierung
- und steigende Migration.
Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass der technologische und digitale Wandel weiterhin Trendthema der Sicherheitstechnik bleibt. Auch Innovationen werden weiterhin dominierend sein. Terrorrisiken und geopolitische Krisenherde werden laut Barometer trotz der politisch teilweise brisanten Großwetterlage aber nur eine untergeordnete Bedeutung haben.
Bei den spezifischen Trendthemen rangierten die folgenden Nennungen im Spitzenfeld:
- multifunktionale Lösungen (4,4 von 5.0),
- Systemlösungen (4,4),
- self aware- und self protecting-Systeme (etwa 4,3)
- und die Polarisierung der Märkte (Premium versus Low Cost 4,2).
Die Erwartung des Marktwachstums liegt noch bei 3,6 Prozent für die nächsten 12 Monate (5,5 Prozent in 2016). Während für Videoüberwachung überdurchschnittliches Wachstum (6,2 Prozent) erwartet wird, wird für die klassischen mechanischen Sicherheitslösungen ein rückläufiger Markt (- 5,2 Prozent) prognostiziert. Für die Umsatzentwicklung des eigenen Unternehmens wird ein Wachstum von 4,3 Prozent erwartet – der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung.
Zuwächse 2018 bis zu 13 Prozent
Horst Schärges, Fachjournalist, beleuchtet in der Ausgabe 4-2018 der Zeitschrift Sicherheitsforum den Sicherheitsmarkt im Jahr 2018. Die höchsten jährlichen Zuwächse werden in der IT-Sicherheit mit bis zu 13 Prozent erwartet. Für die klassische Überwachungstechnik werden 10,1 Prozent prognostiziert. Der globale Umsatz der Sicherheitswirtschaft addiere sich für 2018 auf über 400 Milliarden US-Dollar.
Umsätze in den Bereichen Cloudsicherheit und sichere Drahtlos-Lösungen sollen bis 2022 zusammen etwa 40 Prozent am Gesamtmarkt ausmachen. Etwa 55 Prozent der Herstellerumsätze entfallen auf Kameras und das zugehörige Hard- und Softwareequipment, 24 Prozent auf Zutrittskontrolle, 21 Prozent auf Einbruchmeldetechnik, Perimeterüberwachung und weitere Überwachungstechnologien. Für die Zutrittskontrolle werden aktuell 8 Prozent jährliches Wachstum prognostiziert.
Stark steigen wird das Geschäft mit access control as a service, also der Auslagerung der Zutrittskontrolle an Dienstleister. Überproportionales Wachstum (ca. 13 Prozent) wird auch im Segment der elektronischen Schlösser erwartet (globaler Umsatz 2018: 1,3 Milliarden US-Dollar).