DSGVO noch nicht ausreichend umgesetzt
„Firmen vernachlässigen Datenschutz“ titelt das Handelsblatt am 31. Oktober. Viele Unternehmen halten die Regeln der DSGVO noch nicht ein. Noch in diesem Jahr werden Bußgelder in erheblichem Umfang anfallen. Einige Konzerne fragen nicht, ob sie die Daten der Nutzer verarbeiten dürfen. Bei der Hälfte der Dax-Konzerne werden bereits Werbetechnologien geladen, bevor die Nutzer sich dazu äußern konnten. Nach einer Umfrage von Bitkom Ende September hat erst jede vierte Firma die Regeln vollständig umgesetzt. Weitere 40 Prozent haben es größtenteils geschafft. Vielfach hakt es daran, dass das Management den Prozess nicht zentral steuert. So weiß der Datenschutzbeauftragte nicht, was der Vertrieb oder die Personalabteilung tun. Die Behörden in NRW haben bereits erste Bußgeldbescheide verschickt. In Berlin und Baden-Württemberg stehen erste Strafen kurz bevor.
Sanktionen für Verstöße gegen DSGVO erwartet
Nach einer Meldung in der FAZ am 11. Oktober rechnet der EU-Datenschutzbeauftragte Giovanni Buttarelli noch vor Jahresende mit ersten Strafen für Verstöße von Unternehmen gegen die neuen Datenschutzregeln. Rund fünf Monate nach dem Inkrafttreten der DSGVO werden in vielen Ländern unter anderem Strafen, Rügen und Ultimaten ausgesprochen. Unternehmen drohen bei Verstößen Strafen von bis zu 4 Prozent ihres Jahresumsatzes. Seit Ende Mai würden die nationalen Datenschutzbehörden laut Buttarelli mit Beschwerden und Anfragen überschwemmt.
Daten aus der Vernetzung industrieller Komponenten
Thierry Breton und Roland Busch, Atos, befassen sich in der FAZ am 19. November mit der Vernetzung industrieller Komponenten und mit der Nutzung der daraus gewonnenen Daten. Industrielle digitale Plattformen wie Mindsphere von Siemens spielen eine Schlüsselrolle dabei, wie Unternehmen Daten sammeln, teilen und in neue Geschäftsmodelle einbringen. Entscheidend für den Erfolg dieser Ökosysteme: Alle Beteiligten müssen sich darauf einigen, bestimmte industrielle Daten mit ihren Partnern zu teilen. Dieser Datenaustausch erfolgt nur, wenn eine Vertrauensbasis für die digitale Wirtschaft existiert. Auch private Verbraucher werden der Nutzung dieser „gemischten Daten“ durch Industrieunternehmen ohne breites Vertrauen in das Ökosystem nicht zustimmen. Eben dieses Vertrauen zu schaffen ist der Grund, warum Siemens zusammen mit mehreren großen Technologiepartnern die Charta of Trust ins Leben gerufen habe. Diese Initiative ist die auf der ganzen Welt erste ihrer Art. Sie zielt darauf ab, die Daten von Einzelpersonen und Unternehmen zu schützen, Schäden für Menschen, Unternehmen und Infrastruktur zu verhindern und eine verlässliche Grundlage zu schaffen, auf der das Vertrauen in eine vernetzte, digitale Welt Wurzeln schlagen und wachsen kann.